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Unterstützung von Maßnahmen direkt vor Ort, z. B. humanitäre Hilfe, Ausgaben für den Schutz lokaler Ökosysteme, Bau von Schulen

Direktunterstützung

Die Förderung von Gemeinschaften, die direkte Hilfen benötigen, hat im Stiftungswesen eine lange Tradition. Seit sich die Philanthropie zu einem professionellen Sektor entwickelt hat, sind Fördermaßnahmen in komplexe Wirkungslogiken eingebettet. Sie zielen auf einen Systemwandel für die betroffenen Gemeinschaften.

Vor dem Hintergrund der drohenden Klimakatastrophe bleibt die Direktunterstützung eine wichtige Förderstrategie. Menschen und Ökosysteme, die von Dürren, Überschwemmungen oder Stürmen betroffen sind, benötigen Mittel für Nothilfe und Wiederaufbau. Dies gilt insbesondere für gefährdete Regionen im globalen Süden.

Direktunterstützungen wirken nicht nur reaktiv. Strategisch tragen sie zum Aufbau langfristiger Widerstandsfähigkeit bei, z.B. bei der Wiederherstellung von Ökosystemen und der von ihnen erbrachten Leistungen wie bspw. durch Speicherung von Kohlenstoff oder großer Niederschlagsmengen.

 

Wichtige Erkenntnisse

  • Direktunterstützungen ermöglichen es Geber:innen, an einem bestimmten Ort sichtbar zu wirken. Für Geber:innen, die diese Strategie verfolgen, ist es daher relativ leicht, eine bestimmte Wirkung zu planen und anschließend den Erfolg zu messen.
  • Wenn die Zeit drängt und akuter lokaler Bedarf besteht, sind Geber:innen gut beraten, die Förderstrategie der Direktunterstützung anzuwenden. Sie erweist sich insbesondere dann als wirksam, wenn andere Förderstrategien ihr Potenzial nicht entfalten können. So braucht Politische Advocacy-Arbeit Zeit, um strukturelle Veränderungen herbeizuführen. Ihre Umsetzung setzt voraus, dass grundlegende Kapazitäten vorhanden sind. So ist es für Gemeinschaften, denen es an einer Grundversorgung in den Bereichen Wohnen, Gesundheit und Schule mangelt, schwerer, für ihre Rechte einzutreten und mit gemeinnützigen Organisationen zusammenzuarbeiten, die Mittel für Kampagnen erhalten oder um Druck auf Entscheidungsträger:innen ausüben.
  • Direktunterstützungen können Voraussetzungen für die Anwendung anderer Förderstrategien schaffen und dauerhafte Veränderungen herbeiführen (Goldsmith 2021). Obwohl Direktunterstützung nicht in erster Linie auf strukturelle Veränderungen abzielt, ermöglicht sie die Erprobung von Klimalösungen im kleinen Maßstab. Solche Pilotprojekte können die Grundlage für eine Ausweitung bewährter Verfahren bilden, die flankiert durch Maßnahmen der Kommunikation und Politischer Advocacy-Arbeit ihren Weg in die Öffentlichkeit und Politik finden können.

 

Goldsmith, Shane Murphy (2021): A Lesson From COVID: Direct Relief and Systems Change Funding Are Inseparable. Edited by Inside Philanthropy. Available online at https://www.insidephilanthropy.com/home/2021/3/17/a-lesson-from-covid-direct-relief-and-systems-change-funding-are-inseparable, checked on 8/5/2022.