GERECHTE UND DEMOKRATISCHE GESELLSCHAFTEN

Warum Demokratie eine Klimafrage ist

Demokratien bieten Lösungen für einen inklusiven und gerechten Wandel zu einer grünen und nachhaltigen Wirtschaft.

Eine nachhaltige Gesellschaft für alle aufbauen

Ungleichheiten nehmen weltweit zu und werden durch Ressourcenknappheit und die Auswirkungen des Klimawandels weiter verschärft.
 
Um Konflikte innerhalb und zwischen Gesellschaften zu verhindern, müssen alle gesellschaftlichen Gruppen ihre gegenwärtigen Bedürfnisse und Wünsche für die Zukunft miteinander in Einklang bringen.
 
Demokratische Gesellschaften können dieser Herausforderung gerecht werden, weil sie jede und jeden in den Entscheidungsprozess einbeziehen und eine Stimme geben.

Gleichzeitig müssen sich bestehende Demokratien verändern, um den Weg für eine nachhaltige Entwicklung zu ebnen. Um die Grenzen des Planeten und Zeitverzögerungen im Klimawandel zu berücksichtigen, müssen sie über kurzfristiges Wirtschaftswachstum und Wahlzyklen hinausgedenken.

Funktionierende Beispiele für solche Praktiken gibt es bereits: In Wales hat der "Well-Being of Future Generations Act" jede Gemeinde gesetzlich dazu verpflichtet, bei Entscheidungen langfristig zu denken und die Bedürfnisse künftiger Generationen zu bedenken.

Im Zusammenhang mit dem Klimawandel steht die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft im Mittelpunkt. Richtig gemacht, d.h. mit Blick auf einen integrativen und gerechten Wandel, kann die Dekarbonisierung Regionen und Volkswirtschaften beflügeln. Bei einer falschen Umsetzung kann sie jedoch bestehende Ungleichheiten verschärfen oder neue schaffen. Um einen gerechten Wandel zu fördern, sollten sich Philanthropen auf kritische Punkte konzentrieren, in denen arme und abgehängte Menschen vom grünen Wandel negativ betroffen sein werden – von der Stilllegung von Kohlebergwerken oder Kraftwerken bis hin zur Einführung von Brennstoffabgaben und Steuern.

Gleichzeitig muss auch über die Bekämpfung von Polarisierung und Populismus nachgedacht werden. Einfache politische Lösungen, die von Populisten angeboten werden, verhindern, dass Interessenvertreterinnen über Parteigrenzen hinweg den Konsens finden, der notwendig ist, um die zur Bewältigung der Klimakrise notwendigen Reformen voranzutreiben. In einer Zeit, in der Gemeinschaften, Parteien und Länder zusammenkommen müssen, versucht der Populismus, sie zu spalten.

  • Future Earth, Our Future on Earth 2020, S. 32