Gesellschaftliche Mobilisierung

Calouste Gulbenkian Foundation (UK Branch)

 

Die 1956 mit Niederlassungen in Paris und London gegründete Calouste Gulbenkian Foundation hat ihren Hauptsitz in Lissabon. Die britische Zweigstelle widmet sich im Rahmen eines ihrer drei aktuellen Förderprogramme dem bürgerschaftlichen Engagement für den Klimaschutz.

 

 

Louisa Hooper

Director

Förderlogik

 

Der Klimawandel kann nur dann erfolgreich bekämpft werden, wenn die Öffentlichkeit Teil der Lösung ist und diese unterstützt. Der öffentliche Druck zwingt Regierungen, gegen die Klimakrise vorzugehen. Darüber hinaus führt die Einbeziehung der Öffentlichkeit zu individuellen Verhaltensänderungen.

Um die Öffentlichkeit jedoch effektiv für den Klimaschutz zu gewinnen, ist es wichtig, die Interessen der Bürger:innen zu berücksichtigen und aufzuzeigen, dass sie einen sinnvollen Beitrag leisten können.

 

Förderpraxis

 

Die Calouste Gulbenkian Foundation (UK Branch) verfügt über umfangreiche Erfahrungen bei der Sensibilisierung der Öffentlichkeit zur Beschleunigung des Systemwandels, insbesondere im Bereich des Schutzes der Meere.

Als die Calouste Gulbenkian Foundation (UK Branch) im Jahr 2020 ihr Programm für bürgerschaftliches Engagement für den Klimaschutz Citizen Engagement on Climate startete, gab sie zunächst eine Literaturanalyse zu wirkungsvollen Methoden des öffentlichen Engagements für den Klimaschutz in Auftrag und sammelte internationale Fallstudien.

In der Folge unterstützte die Calouste Gulbenkian Foundation (UK Branch) die Global Citizens Assembly, eine globale Versammlung, um die Stimme der Öffentlichkeit bei internationalen Klimaverhandlungen zu stärken. Außerdem förderte sie die Local Climate Engagement Initiative mit dem Ziel des Aufbaus von Kapazitäten bei lokalen Behörden, um Gesellschaftliche Mobilisierung in lokale Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen.

 

Erwartete Ergebnisse

 

Die Calouste Gulbenkian Foundation (UK Branch) fördert nicht nur eine stärkere Beteiligung der Öffentlichkeit an politischen Entscheidungen. Sie war auch für andere Akteur:innen ein zentraler Impulsgeber bei der Bereitstellung von Ressourcen zu effektiver Gesellschaftlicher Mobilisierung im Bereich des Klimaschutzes. Neben den ursprünglichen Forschungsarbeiten sind die Ergebnisse dieser Projekte öffentlich zugänglich und fließen in die eigene Stiftungsstrategie ein. Aber auch andere Stiftungen profitieren davon. Erwähnenswert sind das Climate Engagement Lab, welches bewährte Verfahren für Gesellschaftliche Mobilisierung etabliert, sowie das gemeinsame Evaluierungsprojekt. Es bewertet die Wirksamkeit von Maßnahmen für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit in Verbindung mit der UN-Klimakonferenz in Glasgow 2021.

Darüber hinaus kann Gesellschaftliche Mobilisierung marginalisierten Gruppen helfen, neue Narrative zu schaffen. So wurde zum Beispiel der mit Unterstützung der Stiftung produzierte Film „Can I Live? auf der Weltklimakonferenz in Glasgow gezeigt. Er beleuchtet die Perspektiven schwarzer und ethnischer Minderheiten auf den Klimawandel.

 

Erfahrungen und Erkenntnisse

Was hat sich bewährt?

  • An die Werte der Menschen anknüpfen: Die Vorteile des Klimaschutzes sind auf lokaler Ebene am deutlichsten sichtbar. Anstatt abstrakt über den weltweiten Klimawandel zu reden, ist es effektiver, über Klimaschutzmaßnahmen in einer verständlichen und greifbaren Sprache zu sprechen.
  • Aufbau von Netzwerken vertrauenswürdiger Botschafter:innen: Unterstützen Sie Menschen, die bereits ein öffentliches Publikum ansprechen und helfen Sie ihnen, mit Menschen über den Klimawandel zu sprechen, die ihnen vertrauen und sich mit ihnen identifizieren.
  • Erkennen Sie Schnittpunkte bereits bestehender öffentlicher Maßnahmen zum Klimaschutz: Prüfen Sie, wo Sie bereits Maßnahmen Öffentlicher Mobilisierung anwenden und wie sich positive Klimalösungen in diese Arbeit integrieren lassen. Überlegen Sie, in welcher Weise Ihre aktuelle Arbeit dem Klimaschutz dienen kann. Beim Thema Klimaschutz kann die Verknüpfung mit verwandten Handlungsfeldern wie dem Aufbau von Gemeinschaften oder der Bekämpfung der Umweltverschmutzung den Klimaschutz fördern, ohne das Thema Klimawandel direkt anzusprechen.
  • Sich auf Beweise stützen: Ressourcen wie der Learning Hub der Calouste Gulbenkian Foundation (UK Branch) stellen hilfreiche Informationen und Fallstudien zu wirksamen Ansätzen für öffentliches Engagement bereit.

 

Welche Möglichkeiten haben neue Geber:innen?

  • Zielgruppen diversifizieren: Marginalisierte Gruppen sind in Mainstream-Initiativen zur Förderung des Klimaschutzes noch immer unterrepräsentiert. Diesen Stimmen mehr Gehör zu verschaffen bzw. gemeinnützigen Organisationen und der Klimagemeinschaft zu helfen, Gruppen zu erreichen, die normalerweise nicht von Umweltbotschaften angesprochen werden, ist ein unterfinanzierter Bereich. Geber:innen können hier wertvolle Arbeit leisten.