Forschung & Entwicklung

Röchling Stiftung

 

Die Röchling Stiftung ist eine 1990 gegründete Familienstiftung mit Sitz in Deutschland. Sie widmet sich dem Themenfeld Kunststoff und Umwelt. Die Förderung von Innovation und Forschung ist eines von vier Handlungsfeldern der Stiftung, um Lösungen für die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen zu finden.

 

 

Uwe Amrhein

Stiftungsmanager

Förderlogik

 

Zur erfolgreichen Bewältigung des Klimawandels müssen sich die Geschäftsmodelle von Unternehmen als auch das individuelle Konsumverhalten wandeln. Mit der Förderung von Forschung & Entwicklung möchte die Stiftung einen Beitrag zur Entwicklung der dafür notwendigen Produkte und Verfahren leisten und deren wirtschaftliche Rentabilität evaluieren.

Insbesondere durch eine stärkere Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft will die Stiftung bessere Voraussetzungen für eine Kreislaufwirtschaft schaffen und damit einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels leisten.

 

Förderpraxis

Ein Beispiel für die Forschungsförderung der Stiftung ist das Projekt Biologische Lösungen für globale Herausforderungen: der biologische Abbau von Polymeren durch biologische Systeme am spanischen Forschungsinstitut Centro de Investigaciones Biológicas in Madrid. Dabei ging es um die Fähigkeit der Wachsmottenlarve, bestimmte Polymere biologisch abzubauen. Mit der Förderung eines drei-jährigen Forschungsprojektes ermöglichte die Röchling Stiftung der Forscherin Dr. Federica Bertocchini, ihre Forschung in einem spezialisierten Umfeld durchzuführen.

Des Weiteren finanzierte die Röchling Stiftung ein Forschungsprojekt an der Universität Chemnitz mit dem Ziel eines Öko-Siegels für Kunststoff-Bauteile in der Industrie. Das Siegel soll den gesamten Lebenszyklus von Kunststoff-Bauteilen erfassen und zu einer verstärkten Berücksichtigung von ökologischen Kriterien bei Kaufentscheidungen von industriellen Anwender:innen beitragen.

Erwartete Ergebnisse

 

Die Förderprojekte der Stiftung sind darauf ausgelegt, einen sektorübergreifenden Wissenstransfer zu befördern und interdisziplinäre Netzwerke sowie Forschungskapazitäten aufzubauen. Auf diese Weise trägt die Röchling Stiftung dazu bei, dass Forschungsergebnisse leichter skalierbar gemacht werden. So kann beispielsweise die Ausweitung von Ökosiegeln für Kunststoffe dazu beitragen, Unternehmen in verschiedenen Industriezweigen bei der nachhaltigen Beschaffung zu unterstützen.

Eine verbesserte Infrastruktur für Forschung & Entwicklung sowie die Stärkung kooperativer Ansätze kann zudem die Transformation von Grundlagenforschung in anwendungsorientierte Forschung befördern und die Kommunikation wissenschaftlicher Ergebnisse verbessern.

 

Erfahrungen und Erkenntnisse

Was hat sich bewährt?

  • Dialogräume öffnen: Eine Rolle als fachliche Begleitung für Forschungsprojekte einzunehmen ist ressourcenintensiv und setzt hohe stiftungsinterne Expertise voraus. Die Eröffnung von Dialogräumen und der Aufbau von Netzwerken und Strukturen zur Skalierung von Innovationen erfordern dagegen oft nur geringere Summen, mit denen auch kleinere Förder:innen Bedarfe decken können.
  • Konkretisieren und integrieren: Der Fokus auf einen Forschungsbereich hilft dabei, dessen Bedürfnisse besser zu verstehen. Zusätzlich können Synergien geschaffen werden, wenn der Forschungsbereich mit weiteren Förderbereichen verknüpfbar ist.

 

Welche Möglichkeiten haben neue Förderer?

  • Agieren als Vernetzer: Aufgrund ihrer Unabhängigkeit von wirtschaftlichen und politischen Interessen sind Stiftungen ideale Vermittler. Diese Rolle nehmen Stiftungen in vielen Bereichen zwar bereits wahr, im Forschungsbereich sind Stiftungen als Vernetzer jedoch unterrepräsentiert. Gerade dort können Stiftungen allerdings einen Mehrwert entfalten, indem sie dabei helfen, Forschungssilos zu öffnen und wissenschaftliche Ergebnisse glaubhaft in Politik und Wirtschaft zu transportieren.